Zur Vorstellung des 2025er-Programms
„In diesem Jahr“, heißt es im Pressezettel, „präsentieren wir dem Publikum die herausforderndste Produktion, die es bei Bayreuth Baroque je gab.“ Bei der Vorstellung des Programms der 6. Auflage des erfolgreichen Bayreuth Baroque-Festivals, das sein Zentrum im Unesco-Welterbe Markgräfliches Opernhaus hat, wird Max Emanuel Cencic genauer: In Francesco Cavallis Pompeo Magno müssen nicht weniger als 13 solistische Partien besetzt werden.
Also Cavalli! Hat sich das Festival, das jüngst als „Bestes Festival“ den Opera Award verliehen bekam, bislang vor Allem der neapolitanischen Opera seria gewidmet, also der Oper des 18. Jahrhunderts, betritt man 2025 mit einer Perle der venezanischen Oper des 17. Jahrhunderts quasi Neuland. Cencic erläutert die besonderen Qualitäten dieses Werks, das noch nicht szenisch gebracht wurde: Das Stück, eine Art Don-Quichotterie, bringt quasi das venezianische Dogentum auf die Bühne. Die Inszenierung wird denn auch venezianische Züge...
Wo Menschen sich ausbreiten, haben es wilde Tiere oft schwer. Denn Wälder werden abgeholzt, Sümpfe ausgetrocknet, Meere leergefischt. Doch einige Tierarten haben sich dank Hilfe erholt.
zugegeben: der erste Hör-Eindruck wirkt gewöhnungsbedürftig. Scheint‘s nicht so, als würde das Gerät die oberen Frequenzen unzulässig abschneiden? Und könnten Verdi und Wagner nicht ein bisschen „brillanter“ klingen? Was man so Brillanz heißt:...
Gemächlich kämpft sich das schwarze Ungetüm durch die meterhohen Klüfte, die, einer un-sichtbaren Linie folgend, mitten durch die weiße Landschaft führen. Schnaubend und fauchend zum Stehen gekommen, entlässt der lange Wurm aus grünlich schimmernden „Donnerbüchsen“ unzählige befremdlich wirkende Menschen in die kalte Natur, die, mit Stöcken und abstrusen Holzkonstrukten bewaffnet, die Berge der Region erstürmen. Lange galt der Winter als dunkle, abweisende Jahreszeit, in der die Bewohner unserer Heimat sich meist in die mehr oder weniger gut beheizten Stuben...
Zur Vorstellung des 2025er-Programms
„In diesem Jahr“, heißt es im Pressezettel, „präsentieren wir dem Publikum die herausforderndste Produktion, die es bei Bayreuth Baroque je gab.“...
Gibt es eine Alternative zur Isolation der „modernen“ Kultur?
Die Frage ist berechtigt, auch wenn man das Wort „Isolation“ in Anführungszeichen setzen müsste. Beim Verein Kültürklüb e.V., in dem sich‘s vornehmlich um das dreht, was...
Wie viele Bücher über das Markgräfliche Opernhaus braucht der Mensch? Die Frage gebt verloren, wie es in den Meistersingern von Nürnberg heißt – denn ein Bauwerk, das das Beiwort „Weltrang“ verliehen bekommt, ist...
Der Tenor Siegfried Jerusalem (*Oberhausen 17.4.1940)
absolvierte von 1955 bis 1960 ein Musikstudium an der Folkwangschule in Essen (Fagott, Klavier und Geige). Von 1961 bis 1977 war er als Fagottist in verschiedenen Orchestern, zuletzt...
Schatten können bedrohlich sein. Das Leben besteht aus ihnen, ja: kommt nicht ohne sie aus. Wir sehen‘s, wenn wir in Ophelias Schattentheater sehen – und das Leben, die Metapher ist bekannt, ist auch als Theater zu verstehen, in dem wir unsere Rollen mehr oder weniger brillant, mehr oder weniger kläglich spielen.
All das und noch mehr bekommt der glückliche Zuschauer zu sehen, wenn er Ophelias Schattentheater besucht – basierend auf...
„Currant verba licet, manus est velocior illis“ – diese lateinischen Worte sind auf dem Grabstein Franz Xaver Gabelsbergers (1789-1849) eingemeißelt. Der Erfinder der modernen Stenographie liegt im Alten Südlichen Friedhof von München begraben, und da ich unweit dieses Friedhofs aufwuchs, sind mir Grab und Inschrift von Jugend an vertraut. Freilich dachte ich damals nicht im Traum daran, dass ich später einmal im Stenohaus zu Bayreuth, dem einstigen Domizil...
Entfremdung, Eros, Zugehörigkeit, Ekel – so lauten die Überschriften, unter denen die Aufsätze des Begleitbandes zur Wagner-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin abgeheftet wurden. Es sind positive und negative Termini, mit denen man sich den Opern und Musikdramen und dem Leben des Gesamtkunstwerklers nähert: meist im Hinblick auf die deutsche Gesellschaft, der sich Wagner mit seinen Ideen und Überzeugungen, aber auch seinen revolutionären Kunstattacken einschrieb. So gesehen, ist es...
Abdulrazak Gurnah ist des Literaturnobelpreises würdig. In seiner klaren, sehr präzisen Beschreibung einer Gesellschaft jenseits der westlichen, erinnert er...