Die Studiobühne spielt Das tapfere Schneiderlein in der Eremitage
„Wann kommt denn der Gestiefelte Kater“?, fragt das kleine Kind in der ersten Reihe. Nein, der Kater wird nicht kommen, es bleibt beim Schneiderlein, auch wenn Ähnlichkeiten zwischen den beiden Figuren bestehen mögen. Der eine ist ja wie der andere ein Trickster, wie die Märchenforschung das nennt, also eine Figur, die die bestehende Ordnung durcheinanderbringt.
(c) Studiobühne Bayreuth
Die bestehende Ordnung, ach ja. Wer sich die heutige Welt anschaut, muss kein Wissenschaftler sein, um draufzukommen, dass sie jede Menge Trickster benötigt. Das Schneiderlein, das nun über die Studiobühne des Römischen Theaters der Bayreuther Eremitage läuft, nützt all seine Kraft und seinen Witz, um den Streit und die Ungerechtigkeiten, die ihm begegnen, aus der Welt zu schaffen. Ulrike Zeitz hat das bekannte Märchen „sehr frei nach den Gebrüdern Grimm“ bearbeitet, sie nennt es nun:...
Langsam erfüllt der kräftige, würzige Duft den Raum. Viele Mitmenschen empfinden den Geruch als scharf und penetrant. Einige gehen sogar so weit, sich über den Gestank zu echauffieren. Letztere sind der Grund dafür,...
Die Weidenberger Kirche St. Michael gilt vollends zurecht als Prunkstück des markgräflichen Barockstils. Besuchern jedoch, die das monumentale Bauwerk besichtigen und sich vom himmlischen Prunk auf der (zur Erbauungszeit recht kärglichen) Erde ablenken...
Nach gut einem halben Jahr des Darbens und Wartens ist die Besteigungsanlage „Schüssel“ auf dem Großen Waldstein endlich wieder begehbar: Nachdem Sturm „Ignatz“ im letzten Jahr Teile des historischen Geländers stark beschädigt hatte, was einen Aufstieg zu riskant werden ließ, haben die Ehrenamtlichen des Fichtelgebirgsvereins die Schadstellen in diesem Frühjahr ausgebessert, Rekonstruktionen der eisernen Halterungen angebracht und die typischen Handläufe aus behauenen Stämmen installiert.
Die aufwendige Aktion zeigte auch, welch immenser Aufwand vor über 160 Jahren betrieben wurde, um den...
Die Studiobühne spielt Das tapfere Schneiderlein in der Eremitage
„Wann kommt denn der Gestiefelte Kater“?, fragt das kleine Kind in der ersten Reihe. Nein, der...
5. Juli.
Für heute Abend war bestimmt, den 2. Akt der Götterdämmerung vor vollem Auditorium aufzuführen, um die Akustik des Hauses zu prüfen. Der Verwaltungsrat hatte angeordnet, ein Eintrittsgeld von 3 Mark zu erheben. ...
Wie viele Bücher über das Markgräfliche Opernhaus braucht der Mensch? Die Frage gebt verloren, wie es in den Meistersingern von Nürnberg heißt – denn ein Bauwerk, das das Beiwort „Weltrang“ verliehen bekommt, ist...
Liebe Frau Besser-Eichler, was ist Ihre Aufgabe als Geschäftsführerin der Gesellschaft der Freunde?
Meine Hauptaufgabe ist die der Mitgliederbetreuung. Es ist mein Ziel, den Aufenthalt für die Mitglieder so angenehm wie möglich zu gestalten....
Der König liegt. Ist er schon tot? Oder schläft er nur?„Der König stirbt“ – das war mal ein viel gespieltes Stück des Dramatikers Eugène Ionesco, das, vor 60 Jahren uraufgeführt, für viele Zuschauer wohl ein besonders gelungenes Beispiel des sog. Absurden Theaters ist und war. Dabei hat Ionesco, der heute als der – neben Samuel Beckett – bekannteste Vertreter dieser Gattung gilt, selbst die Frage gestellt, was denn das...
Er hat sie gehasst: die Festspiele. Doch musste auch er nach Bayreuth fahren, doch nicht, um dem „Meister“ und der „Meisterin“ seine Reverenz zu erweisen, sondern um sich selbst ein Bild zu machen. Es sah schrecklich aus, dort oben am Hügel: „Es war wie ein Krematorium (und zudem noch ein sehr veraltetes).“ Dann beginnt der Parsifal: „Ich kroch ganz zusammen und rührte mich nicht. Nach einer Viertelstunde hielt ich...
Entfremdung, Eros, Zugehörigkeit, Ekel – so lauten die Überschriften, unter denen die Aufsätze des Begleitbandes zur Wagner-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin abgeheftet wurden. Es sind positive und negative Termini, mit denen man sich den Opern und Musikdramen und dem Leben des Gesamtkunstwerklers nähert: meist im Hinblick auf die deutsche Gesellschaft, der sich Wagner mit seinen Ideen und Überzeugungen, aber auch seinen revolutionären Kunstattacken einschrieb. So gesehen, ist es...
Der Anklang an den Beginn der ersten Szene des „Lohengrin“ dringt durchaus nicht zufällig ins Ohr. Richard Wagner, der eine zustimmende Rezension zum Werk...