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Bertolt Brecht

War hierBertolt Brecht

„Heute über Bayreuth Heimfahrt. Sehr langweilig.“ So lautet die lapidare Eintragung Bertolt Brechts, die er am 15. August 1913 in seinem Tagebuch niederschrieb, nachdem er vier Wochen lang in Bad Steben kuren durfte. Der junge Mann von 15 Jahren hatte es nötig gehabt: „Herzbeschwerden jetzt fast verschwunden“, wie er am Ende seines Aufenthalts im oberfränkischen Städtchen notieren konnte.

Bertolt Brecht und Bayreuth als geistige Lebensform: dies will nicht recht zusammengehen. Zeitlebens pflegte der Mann aus Augsburg seine Abneigung gegen das Gesamtkunstwerk Richard Wagners, sodass er sich nie bemüßigt fühlte, seinen Fuß in die Musikstadt am Roten Main zu setzen. Lieber fuhr er nach Baden-Baden zum Deutschen Kammermusikfest, um sich dort die Neue Musik eines Paul Hindemith oder Kurt Weill anzuhören, die seine Opern- und Lehrstück-Libretti vertont hatten. Allerdings war er, der im Juli 1944 dem Dirigenten Otto Klemperer den Vorschlag machte, „eine Karenzzeit für Richard Wagner“ einzurichten, mit den Musikdramen durchaus vertraut. „Mein lieber Schwan“ – er pflegte das zu sagen, wenn ihm etwas nicht passte.

1921 notierte er den Eindruck, den bei ihm eine Berliner Rheingold-Aufführung hinterlassen hatte: „Ich mache das Rheingold durch; die Aufführung wird scheußlich abgesetzt.“ Selbst die Tatsache, dass er seit 1922 mit der Opernsängerin Marianne Zoff verheiratet war, konnte daran nichts ändern, wirkte vielleicht noch bestärkend auf seine Abneigung, die er schon empfand, als er ein paar lange Minuten auf dem Bayreuther Stadtgebiet zubringen musste.

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