Der Bass Hans Sotin (*Dortmund 10.9.1939)
debütierte 1962 in Essen und ging 1964 an die Hamburgische Staatsoper. Es folgte eine internationale Karriere, die ihn u.a. nach Chicago, New York, London, Wien und Mailand führte. Im Mittelpunkt seines Repertoires stehen die Basspartien in Werken Richard Wagners, u.a. tritt er von1972 bis 1999 bei den Bayreuther Festspielen auf. Sotin war aber auch an zahlreichern Uraufführungen, u.a. von Opern von Boris Blacher, Krzystof Penderecki und Giselher Klebe beteiligt. Den Baron Ochs im Rosenkavalier sang er u.a. 1976 an der Bayerischen Staatsoper unter der Leitung von Carlos Kleiber und an der Mailänder Scala. Unvergesslich ist auch die halbszenische Aufführung von Tristan und Isolde in München unter der Leitung von Leonard Bernstein, in der Hans Sotin den König Marke sang. Daneben waren auch die Passionen von J.S. Bach ein wichtiger Bestandteil in seiner Sängerkarriere. 2012 gab Hans Sotin seinen Bühnenabschied bei den Richard Wagner Festspielen in Wels, hat aber als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Köln viele Jahre lang sein Wissen an die nachfolgenden Sängergenerationen weitergegeben. Sein künstlerisches Schaffen ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. (Der Brockhaus Musik + Internetplattform Klassik heute)
Hans Sotin bei den Bayreuther Festspielen.
Als großen Wagner-Interpreten lernte die Musikwelt ihn seit 1972 bei den Bayreuther Festspielen kennen; hier sang er den Landgrafen im »Tannhäuser« (1972-74, 1977-78, 1985, 1995), den Pogner in den »Meistersingern« (1973-75), den Titurel (1972-73) und den Gurnemanz im »Parsifal« (1975-85, 1987-93, 1994-99), den König Heinrich im »Lohengrin« (1979-81, 1993), den Daland im »Fliegenden Holländer« (1990-93, 1994, 1998-99), den Wotan (1976), den Wanderer (1976, 1978), den Fafner (1972-73) und den Hunding (1994-97) im Ring-Zyklus. (Datenbank Bayreuther Festspiele, ergänzt vom Autor)
Bayreuth erlebt, Tonbandgespräche mit Hans Sotin
wurde 1991 im Pressebüro der Bayreuther Festspiele aufgezeichnet. Nach unserem Tonbandgespräch begleitete ich Herrn Sotin zu seinem Wohnwagen, der während der Proben- und Festspiel-Zeit immer auf dem Parkplatz hinter dem Chorsaal stand. Dieser Wohnwagen hatte den Namen « Villa Gurnemanz » . Wolfgang Wagner sagte mir einmal während einem der zahlreichen Gespräche, die ich mit ihm während über 20 Jahren aufgezeichnet habe : »Ich habe Herrn Sotin diesen Parkplatz gerne erlaubt. So brauch ich mich nicht aufzuregen, wenn ein Sänger seines Stimmfachs plötzlich ausfällt, denn Herr Sotin kennt alle Wagnerrollen seines Fachs ».