Wir wissen, auch wenn wir nicht einem alle Unterschiede planierenden Kulturbegriff zum Opfer fallen, dass die Kultur unteilbar ist. Sie bleibt selbst dann noch ganz, wenn der Stadtname wegfällt – so wird zu Beginn des Jahres 2 nach Gründung der Zeitschrift, also genau 12 Monate nach dem Erscheinen der Nummer 1 des Bayreuther Kulturbriefs, aus demselben der KULTURBRIEF. Nicht, dass uns der Stoff ausgehen würde, das unbekannte Bayreuth birgt noch immer jede Menge Schätze, aber wo das Leben ein Panta rhei ist, fließt auch unser Magazin immer wieder zwischen neuen Ufern. Die Stadt, ihre Kunst und ihre Geschichte, ihre Menschen, Vereine und Leuchttürme werden wichtig bleiben, aber der Fokus wird sich erweitern; der Blick über den Tellerrand hat uns ja schon die Richtung angegeben (und wer sagt, dass sich der gemeine Bayreuth nicht für Filme, Ausstellungen, Bücher und sonstige Schmackhaftigkeiten interessiert?). Es war vielleicht mehr als ein Zufall, dass mit der neuerlichen Besichtigung eines älteren Films, deren Ergebnisse Sie weiter hinten studieren können, das Alte im Neuen bzw. das Neue im Alten plötzlich wieder auftauchte. Der Bayreuther Kulturbrief wurde – auch – als Vademecum gegen die Krise(n) gegründet; nun sehen wir, dass Federico Fellini schon vor sechs Jahrzehnten das Rechte traf, als er – aber lesen Sie selbst. Was uns Anfang Januar zu wünschen übrig bleibt, kann nur das sein, was Sie selbst sich wünschen. Dieser Wunsch markiert die Sehnsucht nach einem gelungenen Leben, in dem die Kunst und die Kultur untrennbar mit dem Eigentlichen verbunden sind: dem Genuss an der einzig möglichen Existenz. In diesem Sinne rufen Ihnen die Herausgeber, wie die Wiener Philharmoniker, herzlich zu: Prosit Neujahr!