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Podcast: BAYREUTH ERLEBT. Tonbandgespräche mit KS Bernd Weikl zum 80. Geburtstag.

PodcastPodcast: BAYREUTH ERLEBT. Tonbandgespräche mit KS Bernd Weikl zum 80. Geburtstag.

Der Bariton Bernd Weikl (*Wien 29.7.1942)

studiert zunächst Wirtschaftswissenschaften, bevor er am Konservatorium von Mainz (1962-65) und an der Hochschule für Musik in Hannover (1965-67) seine Stimme ausbilden lässt.

1968 gewinnt er den Berliner Gesangwettbewerb; im gleichen Jahr wird er Mitglied der Oper von Hannover. 1970-73 gehört er dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg an. 1972 erzielt er bei den Salzburger Osterfestspielen als Melot ‘Tristan’, bei den Bayreuther Festspielen als Wolfram ‘Tannhäuser’ und an den Opern von Wien und Prag die ersten grossen Erfolge. 1973 wird er Mitglied der Hamburger Staatsoper. Ab 1972 tritt er regelmässig bei den Bayreuther Festspielen auf, seit 1977 gastiert er regelmässig in München und an der Met. Sein Repertoire umfasst hauptsächlich die grossen Bariton-Rollen Richard Wagners. Grossen Erfolg hatte Weikl u.a. in der Rolle des Jochanaan in der Oper Salome von Richard Strauss, so 1995 an der Met.1993 wurde Bernd Weikl zum Hamburger Kammersänger ernannt, er ist auch Bayerischer und Österreichischer Kammersänger, und seit 1998 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.

Mit KS Bernd Weikl in Luxemburg 1990
Mit KS Bernd Weikl in Luxemburg 1990

In Nürnberg wurde 2004 die für Bernd Weikl geschriebene Oper ‘Wolkenstein’ uraufgeführt mit Musik von Wilfried Hiller und einem Libretto von Felix Mitterer, Inszenierung Percy Adlon. Neben seiner gesanglichen Karriere hat KS Bernd Weikl ebenfalls Opern wie Salome, Meistersinger oder Falstaff als Regisseur auf die Bühne gebracht. In zahlreichen Meisterkursen gibt er immer noch seine langjährigen Erfahrungen an jüngere Kollegen weiter. (Alain Pâris: Klassische Musik im 20.Jahrhundert / dtv mit Ergänzung von R.Tholl).

Bernd Weikl bei den Bayreuther Festspielen

Neben seinen umjubelten Auftritten in den grossen Opernhäusern der Welt, u.a. der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Staatsoper Hamburg, der Metropolitain Opera in New York, der Mailänder Scala, der Covent Garden Opera London ist der dreifache Kammersänger und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper Bernd Weikl während 25 Jahren der grosse Sänger-Bariton auf dem Grünen Hügel. Bei den Bayreuther Festspielen singt er ab 1972 und bis 1996 die grossen Rollen seines Fachs während insgesamt 230 Aufführungen: 35mal Wolfram (Tannhäuser), 75mal Amfortas (Parsifal), 20mal Nachtwächter (Die Meistersinger von Nürnberg), 26mal Heerrufer, (Lohengrin), 31mal Holländer (Der fliegende Holländer) und 43mal seine unübertroffene Leistung als Schusterpoet Hans Sachs (Die Meistersinger von Nürnberg).

Bayreuth erlebt, Tonbandgespräche mit Bernd Weikl

entstand am 1.Juli 1990 während einem Freundschaftsbesuch von Bernd Weikl in Luxemburg.

Während dieser Aufzeichnung hatte ich den Sänger überrascht mit einer Einspielung von Wolfgang Wagner, Komponistenenkel und Festspielleiter : « Ich kann nur unterstreichen, dass Bernd Weikl ein Glücksfall für Bayreuth ist, und die vielen Jahre die wir schon zusammenarbeiten, es wird in diesem Jahr das 18te sein. Das ist ja immerhin für einen Sänger in einer Festspielstadt eine aussergewöhnliche lange und erfolgreiche Zeit. So war es ab 1981 ein besonderes Ereignis, dass ich mit ihm zusammen den Sachs erarbeiten konnte. Diese Meistersingeraufführung hat zuletzt dank seiner Gestaltung des Sachses eine besondere Aussage in sich gehabt… »

Vom Singen und von anderen Dingen

In einer seiner zahlreichen Publikationen wie z.B. ‘Vom Singen und von anderen Dingen’ (erschienen 1998 im Wiener Verlag Kremayr & Scheriau) schreibt Bernd Weikl im Kapitel ‘Leicht- und Schwer-athletik beim Gesang’  u.a. folgende Zeilen : « Spricht man heute beim Operngesang vom ‘deutschen Fach’, so meint man damit in erster Linie die Kompositionen von Richard Wagner und Richard Strauss. Diese verlangen mit ihrer musikalischen ‘Schwerathletik’ von den Interpreten ‘spezielle’ Stimmbänder und sehr viel Kraft und Ausdauer. Da aber die meisten Sänger dieser Welt in lyrischen Fächern, also in der ‘Leichtathletik’, beginnen, dort bleiben oder sich nach unterschiedlich langen Berufsjahren – und nicht zu früh – erst in die ‘Schwerathletik’ begeben, sind sie auf die lyrischen Fächer dringend angewiesen. Übrigens : Eine lyrische, weiche Stimme kann mit den Jahren voluminöser werden, wird sie jedoch zu einer dramatischen, harten hin vergewaltigt, leidet sie und wird im Endeffekt krank. »


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