Der russische Angriff auf die Ukraine wird in der medialen Diskussion derzeit oft in einen historischen Kontext gesetzt: mal wird ein Wiederaufleben des Kalten Kriegs beschworen, mal der russische Angriff mit dem Umsetzen einer historischen Einheit von Russen und Ukrainern erklärt. (Wie) Kann Geschichtswissenschaft uns helfen, den Krieg besser zu verstehen? In diesem Stadtgespräch wird erläutert, dass ein Blick über die Großmächte hinaus vonnöten ist. Stattdessen werden einerseits die Geschichte Ostmitteleuropas und die Kriegserfahrung im gewaltvollen 20. Jahrhundert sowie andererseits die internationalen Rahmenbedingungen angesprochen um zu verdeutlichen, dass wir uns der Region und ihrer Geschichte selbst genauer zuwenden müssen, um den aktuellen Krieg richtig einzuordnen.
Referentin: Dr. Julia Eichenberg, Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth