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Wagners Rheingold

WagnerbücherWagners Rheingold

Der Musikfreund, der glaubt, den Ring zu kennen, weiß um das Gefühl, wenn er ihn von Neuem hört: dass er Anklänge, Zitate und Variationen der bekannten, in den Leitmotiv-Tafeln gelisteten Motive und Themen mehr oder weniger deutlich hört. Nun hat der Dirigent Will Humburg mit seiner Takt für Takt vorgehenden Untersuchung des Rheingold eine vergleichslose Analyse vorgelegt. Humburg sieht das Motiv, seine Abspaltungen, Varianten und Anspielungen, nicht unabhängig vom Produktionsmedium; seine Arbeit bringt die Leitmotivik mit der Orchestration zusammen. Neu ist die dezidierte Analyse von Leitrhythmen und Leitakkorden. Der Autor vermag damit jene Lücken zu füllen, die traditionelle Motivzuweisungen noch besitzen, denn so gut wie kein Takt des Rheingold ist frei von den Elementen und Motiven/Themen, die das musikalische Gewebe des „Vorabends“ in beeindruckendster Fülle ausmachen. Im Widerspiel von Text, Musik und Szene dient die rational konstruierte Musik als eigenständige Bedeutungsebene: sie en detail zu beschreiben war der Vorsatz, der den Wagnerschen Beziehungszauber entschlüsselt. „Dabei kommt es nicht darauf an, dass jede einzelne von mir formulierte psychologische, philosophische oder auch politische Interpretation der ungeheuer vielfältigen Querbezüge ‚richtig‘ ist. Entscheidend ist – und zwar für Ausführende und Hörer -, überhaupt eine Deutung zu suchen…“. Humburg legte also eine ungewöhnlich ambitionierte Arbeit vor, die den Reichtum des Rheingold Schicht für Schicht sichtbar macht und selbst dort, wo sie nicht unmittelbar einleuchtet oder überzogen anmutet, zum Nachdenken über Funktion und Gehalt des Musikdramas zwingt.

Will Humburg: Wagners Rheingold. Eine Deutung von Leitmotivik und Orchestration. Königshausen & Neumann, 2021. 180 Seiten. 38 Euro.

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