Die Kirche – ach, das ist ein schwieriges Thema, aber darum soll es hier nicht gehen. Letzten Monat schärften wir die Sensibilität für das Thema Bayreuther Stadtbad, das beliebte Bürgerbad soll bekanntlich der Abrissbirne zum Opfer fallen, nun muss ich, ein wenig vergleichbar, auf, nein, nicht die, sondern auf eine bestimmte Kirche aufmerksam machen. Im Kulturbrief, den Sie gerade in der Hand halten, beschreibe ich in der Abteilung namens Bauwerke ein Gebäude, das, so hieß es im Februar, abgerissen werden müsste, weil es nicht mehr zu retten sei. Zuviel Schimmel, zu wenig Geld, um es zu renovieren. Die Auferstehungskirche in der Saas steht also kurz vor dem Ende ihrer Existenz, weil die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde die Mittel nicht aufzubringen vermag, die für die Erhaltung des Bauwerks nötig sind. Jüngsten Aussagen der Pfarrerin Jutta Maser zufolge aber ist das Abbruch-Projekt zunächst auf Eis gelegt worden, weil selbst ein Abriss Unsummen verschlingen würde. Die Auferstehungskirche wird also irgendwann geschlossen werden, die Zerstörung wurde vertagt. Immerhin, aber der Freund anspruchsvoller Bayreuther Architektur kann damit nicht zufrieden sein. Natürlich: ein Gebäude zu bewahren, das nur eine Stunde in der Woche „betrieben“ wird, ist ein ungeheurer Luxus. Wer will, kann es jedoch den ganzen Tag lang besuchen und bemerken, dass die Vernichtung des repräsentativen und hoch qualitätvollen Baus einem überaus großen Verlust gleich käme, denn nicht allein die Saas, auch die Stadt Bayreuth würde eine wertvolle auratische Architektur verlieren.
Also: Wer rettet die Kirche? Vielleicht wir alle?