“With pleasure“ – „mit Vergnügen“, so lautete der Titel der Ausstellung, die Anfang letzten Monats im Saal des Neuen Rathauses eröffnet wurde, um dort drei kurze Wochen besichtigt zu werden. Pavel Št’astný, so hieß der Mann, der aus Prag herüberkam, um im Zeichen der Städtepartnerschaft die Bayreuthisch-Tschechische Freundschaft zu befestigen. Immerhin ist dies der Künstler, der das Logo für Václav Havels Samtene Revolution entwarf, aber nicht deshalb wollen wir ihn hier loben. Was eher ins Auge fiel, waren die deutsch-tschechischen Kunstwerke, unter denen eines besonders bekömmlich wirkte: fränkische Brotlaibe, in denen der Tscheche einige seiner exquisiten historischen Bestecke (und einige Vinyl-Platten einer älteren Bayreuther Festspielproduktion) fixiert hatte. Kunst und Natur, sie scheinen sich nur zu fliehen – Goethe, der einst für ein paar Nachtstunden in der heutigen Richard-Wagner-Straße Ruhe fand, hatte Recht: Sie bedingen sich. Wo der Frankenlaib und die Fantasie, das Messer und die Meistersinger zusammenfallen, wird Lebensart zum Kunststück. Kultur – ohne Anführungszeichen geschrieben – sollte über Schranken erhaben sein. Sie sollte Gutes bewahren und zugleich Zukünftiges im Blick haben, sie sollte sich nicht mit ideologischen Diskussionen über „Wahres“ und „Falsches“ selbst im Weg stehen. Auch davon erzählt die Mai-Ausgabe des Kulturbriefs. Wenn sie erschienen ist, hat das Museum des Markgräflichen Opernhauses, dessen harsche Baumaßnahmen wir bereits angedeutet haben, bereits seine Pforten geöffnet. Nicht alles scheint da Gold, was glänzt, mehr darüber demnächst, nun aber: Bavte se, wie Pavel Št’astný sagen würde – Viel Vergnügen mit dem neuen Kulturbrief