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Bayreuth
Dienstag, 23. April 24

Und trotzdem

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Joseph Fröhlich

War hierJoseph Fröhlich

Er war einer der berühmtesten Spaßmacher in deutschen Landen. Er war der wichtigste Hof-Taschenspieler und Haupt-Amts-Narr an der Elbe, als solcher ist er in die Geschichte des barocken Sachsen und des höfischen Narrentums eingegangen. Nur wenige aber dürften wissen, dass die Karriere des gebürtigen Steiermärkers am Bayreuther Hof begann. 1694 geboren, ging Fröhlich zunächst in die fränkische Residenzstadt. In den zwanziger Jahren des buntesten aller Jahrhunderte verschlug es ihn auf seiner Wanderschaft als Zauberkünstler nach Bayreuth, wo er unter der Protektion des Junkers von Reitzenstein stand, der sich auch als Lehrmeister für Taschenspieler hervortat. Mit 29 Jahren wurde der Steiermärker zum Hoftaschenspieler ernannt und durfte, schon damals in seiner berühmten Narrentracht, doch vorerst mit dem markgräflichen Wappen versehen, hochoffiziell den Markgraf Georg Wilhelm unterhalten. Da dessen Schwester Christiane Eberhardine mit dem sächsischen Kurfürst August dem Starken verheiratet war, folgte bald, obwohl er vom Nachfolger Georg Wilhelms übernommen wurde, das Engagement an den Dresdner Hof. 1727 verließ Fröhlich, offensichtlich nicht genug ausgelastet durch seine Bayreuther Dienste, Stadt und Hof, um im prunkliebenden Dresden zur Berühmtheit zu werden: ein David Copperfield der Epoche, eine auch äußerlich barocke Figur. „Dahinter verbargen sich – wie bei Copperfield – Trick und Täuschung“, wie sein Biograph Georg Kretschmann 1996 schrieb. Er starb 1757 – unvergessen von der Nachwelt, die gute Spaßmacher so nötig hat.

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