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In diesem Jahr machen wir einiges anders – Das Programm der Bayreuther Festspiele

Bayreuther FestspieleIn diesem Jahr machen wir einiges anders - Das Programm der Bayreuther Festspiele

Im nächsten Jahr machen wir alles anders… Man denkt unwillkürlich an den Satz, den Richard Wagner 1876 am Ende der ersten Festspiele der Nachwelt ins Mikrophon gesprochen hat. Nicht, dass im Sommer 2022 in Bayreuth alles anders wäre; nach dem außergewöhnlichen Programm der Spiele 2021 wirkt das neue Programm geradezu konservativ, aber auch heuer werden die Festspielfreunde mit einigen Neuigkeiten konfrontiert werden.

Allein die Tatsache, dass neben dem schon lange geplanten Ring, der unter der Regie von Valentin Schwarz und mit Pietari Inkinen am Pult mehrmals über die Bühne gehen wird, eine weitere Neuinszenierung eines der kanonischen Werke Richard Wagners geben wird, lässt aufmerken. Die Festspiele werden also nicht, wie erwartet, mit einer der bekannten Produktionen, sondern mit dem Tristan eröffnet werden – der indes nur zweimal gebracht wird. Am 25. Juli wird die Handlung in drei Aufzügen, dirigiert von Cornelius Meister und in Szene gesetzt von Roland Schwab, gesungen von Stephen Gould, der stimmlich sichtlich gewachsenen und im besten Sinne gereiften Catherine Foster, Georg Zeppenfeld und Ekaterina Gubanova aufgeführt werden, bevor am 31. Juli das Rheingold den ersten Ring-Zyklus eröffnen wird. Davor, dazwischen und danach stehen Tannhäuser unter Axel Kober, Der fliegende Holländer, wieder unter der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv, und – bereits zum letzten Mal – der von Christian Thielemann dirigierte Lohengrin in der Inszenierung Yuval Sharons auf dem Programm. Schließlich werden am 31. August und 1. September zwei Konzerte mit Klaus Florian Vogt unter Andris Nelsons die Zuhörer und Zuschauerinnen erfreuen.

Zu den schönen Extras auch dieses Jahres gehört wieder die Reihe Diskurs Bayreuth – diesmal, von Neuem im Reichshof, mit der theatralen Produktion Nach TristanEine Reise aus der Vergangenheit rückwärts in die Gegenwart. O-Ton Festspiele: „Ein Abend zwischen Richard Wagner und Heiner Müller, der den Weg von Tristan und Isolde zu Quartett auslotet, mit Texten beider Autoren und Musik von Wagner, eingerichtet von Ingo Kerkhof und Gerhard Ahrens.“  Wir erinnern uns an Heiner Müllers und Erich Wonders grandiose Tristan-Inszenierung – und freuen uns auf Dagmar Manzel und Sylvester Groth. Diskurs Bayreuth veranstaltet auch an zwei Abenden ein sommerliches Festspiel Open Air: „Das Œuvre Richard Wagners bildet hier zwar den inhaltlichen Ankerpunkt, soll jedoch bewusst besetzungs- und genreübergreifend interpretiert werden können, um die Wichtigkeit unterschiedlicher Sicht- und Herangehensweisen zu inhaltlich gleichen Themen nachhaltig zu fördern.“ Man darf gespannt sein, wie aus der programmatischen Theorie konzertante Praxis wird. Eintritt frei, das ist ja schon eine Art Programm. Damit nicht genug: am 9. August wird es wieder eine TAFF-Festspielnacht am Goldbergsee geben, mit Martin Rassau als (erzfränkischem) Conferencier, einem bislang noch nicht genannten „Starsolisten“ und weiteren Sängern der Festspiele. Gleichfalls niederschwellig ist das diesjährige Kinoangebot: am 5. August darf man ab 18 Uhr, also um zwei Stunden zeitversetzt, das Schlussstück der Tetralogie, die Götterdämmerung, im Kino besichtigen.

Im nächsten Jahr machen wir alles anders? Jein – aber man darf gespannt sein, welchen Radius die Festspiele jenseits des Kanons in diesem Sommer ausmessen werden.

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