Gut 20 Jahre touren sie nun schon durch Bayreuth und die weitere Umgebung. 2018 hatte das nun auf die CD verewigte Velvet Voices-Programm der Cover-Band im ZENTRUM Premiere. Samtweich sind die Stimmen nicht, weil Markus Burucker, Andi Hübner, Joe Greiner und Andy Sack so nuancenreich artikulieren, sondern weil vier Damen – solo und als Backgroundchoir – mit von der Partie waren. Wenn Elisa Fuchs (von der Musikschule MusicMania) Take the long way home mit ihrem Alt versieht, bedeutet velvet nicht, dass die Stimme sich ins Allzuweiche verformt (nichts gegen Melody Gardot!).
Wo Dynamik und Sensitivität zusammenkommen, haben wir es mit dem typischen Huebnotix-Sound zu tun, der aus bekannten Songs, in diesem Fall von Supertramp, durchaus eigenständige Gebilde macht. Das Quartett glänzt im Kontrast; Elisa Fuchs begibt sich mit Lisa Herold (2019 Gastsängerin der Band Songs in a lifetime) in ein schlichtweg bezauberndes Terzenduett.
Beginnt Uprising, 2009 für Muse komponiert, auch rhythmisch wie Schuberts Winterreise, so wandelt Lisa Herold doch eher auf den Spuren des Protests – freilich immer noch im relativ gemütlichen Sound eines gemeinschaftsbildenden Songs: They will not force us… Bleibt Melanie Büttner; Amy Winehouses Rehab wird, mit Absicht, durchaus angemessen verschmiert, die Endungen und Konsonanten geraten ins Tanzen. So bietet das neue Album vokal und instrumentatorisch Vielen etwas: sanfte Lyrik und nicht zu grobe Ansprache im Bayreuther Klanggewand, das durchs weibliche Gesangsquartett nur gewonnen hat.