In Bayreuth gibt es sie sonst nicht. Dabei sind Pantoffeln ja nicht außergewöhnlich.
Dieses Paar allerdings schon. Entdeckt wurde es in der Auslage eines Antiquitätengeschäfts in der Bayreuther Innenstadt. „Wohl Periode Knöller“, so lautet die Datierung. Die beiden Pantoffeln entstanden also vielleicht zwischen 1728 und 1739 in der von Johann Georg Knöller geleiteten Fayence-Manufaktur in St. Georgen, vielleicht noch ein wenig später, denn die Knöller-Marke blieb bis 1744 in Gebrauch. In den beiden großen und repräsentativen, viele hundert Stücke enthaltenden Bayreuther Fayencesammlungen – der Sammlung Burkhardt im Historischen Museum und der Ausstellung im Neuen Schloss – wird man Gleiches nicht entdecken. Nur im Historischen Museum werden, unter den Katalognummern 166 und 167, markgräfliche Pantoffeln gelistet: zum einen ein Pärchen, das jedoch mit einer Länge von 13 Zentimetern für kunstvoll gebrannte Zwergen-Füße geschaffen wurde, zum anderen ein zwar lebensgroßer, doch nur als Einzelstück erhaltener Pantoffel – und die blaue Bemalung der drei Kunstschuhe unterscheidet sich hier wie dort relevant vom neuerdings in Bayreuth (sozusagen) auftretenden Fayence-Schuhpaar, denn das entdeckte Paar hat eine durchgehende, nicht durch einen Mittelsteg unterbrochene Bemalung.
Welcher neue Besitzer auch immer in die auf ihre Weise unverwechselbaren höfischen Schühchen hineinschlüpfen wird – hier wurden sie schon mal für die Freunde der Bayreuther Markgrafenkultur dokumentiert.