Die grenzenlose Experimentierfreude der jungen Komponisten lässt die Zuhörer*innen Unvergleichbares miteinander vergleichen. Welches sind die ungeahnten Quellen ihrer Inspiration? Wir entdecken in Debussys erstem und einzigen Streichquartett fernöstliche Klänge, die er erstmals bei der Pariser Weltausstellung hörte. In Mendelssohns Jugendwerk op. 12 werden wir Zeuge, wie ein junger Mensch mit Leichtigkeit das musikalisch schwere Erbe eines Ludwig van Beethovens abstreift und aus kompositorischen Fragmenten seiner Spätwerke eine neue Traumwelt schafft. Und der Vater des Streichquartetts, Joseph Haydn? Obwohl er die Gattung des Streichquartetts gerade erst entwickelt und in einigen Kompositionen gefestigt hatte, überkommt den jungen Mann in seinen Streichquartetten op. 20 urplötzlich eine unbändige Lust, mit sämtlichen Konventionen zu brechen und sein Streichquartett in g-Moll provokant mit einem Thema zu eröffnen, das nur 7 Takte misst. Unerhört!
Besetzung:
Alexander Jussow – 1. Violine
Jelena Galić – 2. Violine
Lilya Tymchyshyn – Viola
Bettina Kessler – Violoncello
Programm:
Joseph Haydn (1732 – 1809) – Streichquartett op. 20/3 g-Moll
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) – Streichquartett Es-Dur op. 12
Claude Debussy (1862 – 1918) – Streichquartett g-Moll op. 10