von Samuel Beckett
Regie: Jürgen Skambraks Es spielen: Heike Hartmann und Hans Striedl
Becketts Portrait eines gealterten Paares, das sich trotz aller Widrigkeiten immer noch liebt, aber trotz aller Liebe zu keiner Nähe mehr finden kann: eingemauert in einen stetig wachsenden Erdhügel monologisiert Winnie ihrem erinnerungssatten Lebensabend entgegen. Willie – ihr schwerhöriger, wortkarger Ehemann, der sich nur kriechend fortbewegen kann – dämmert derweil kaum sichtbar in einem Erdloch vor sich hin. Winnie hört nicht auf zu reden: im krassen Widerspruch zu ihrer ausweglosen äußeren Situation stilisiert sie sich permanent zum Inbegriff eines glücklichen Menschen. Sie klammert sich an die Objekte ihres Alltags wie Zahnbürste oder Kamm, sowie an Sicherheit vermittelnde alltägliche Abläufe, stets bemüht, ihre Tage zu glücklichen zu erklären. Die routiniert-unnahbare Zweierbeziehung wird von Beckett entlarvt: ein ans Absurde grenzender Zweckoptimismus zerfließt zu allergrößter Verzweiflung – und umgekehrt.