Antikenprojekt frei nach Aischylos
Ein Fluch liegt auf dem Haus der Atriden. Seit Generationen. Agamemnon, König von Mykene, kehrt nach zehn Jahren aus dem trojanischem Krieg siegreich zurück. Da er, um Wind für die Überfahrt nach Troja zu bekommen, seine Tochter Iphigenie der Jagdgöttin Artemis opferte, sucht seine Frau Klytaimnestra Rache. Ihr Geliebter Aigisthos ist ihr im Hass auf Agamemnon verbunden: Er sucht Rache für seinen Vater Thyestes, dessen andere Kinder ihm von Agamemnons Vater Atreus zum Fraß vorgesetzt wurden. Der heimkehrende Orest tötet, gemeinsam mit seiner Schwester Elektra, auf Drängen des Gottes Apollon seine Mutter Klytaimnestra sowie Aigisthos. Dieser endlose Kreislauf der Gewalt und der immer neuen Gegengewalt wird scheinbar gebrochen durch den Freispruch Orests und der Einführung einer demokratischen Struktur in Athen.
Noch heute denken wir an dieses Blutgericht und feiern die Demokratie. Doch die Zerstörung geht weiter und wir finden aus dem Teufelskreis nicht heraus. Die Auswirkungen unseres Handelns sind klar ersichtlich und doch tun wir uns schwer, auszubrechen.
Die Erzählungen des antiken Griechenland sind Mythen, aber sie teilen uns mit, woran wir als Menschheit immer wieder scheitern. In diesem Projekt setzen sich junge Schauspieler*innen und Ensemble-Mitglieder der Studiobühne anhand der antiken Tragödie des Aischylos mit den Problemen der heutigen Zeit auseinander. Sie erzählen eine mitreißende Geschichte mit heutigen Stimmen und fragen: Woraus ziehen wir Hoffnung?