Monodrama von Oliver Reese nach dem Roman von Günter Grass
Regie: Julius Theodor Semmelmann
Es spielt: Barbara Lattas
Noch kaum geboren, erkennt Oskar Matzerath die Welt als universales Desaster – und lehnt sie ab. Einzig die von seiner Mutter versprochene Blechtrommel eröffnet ihm eine Überlebensperspektive: die Existenz als Trommler. An seinem dritten Geburtstag beschließt Oskar, nicht mehr zu wachsen. Aus dem Körper des ewigen Kindes heraus beobachtet er fortan die moralisch-korrumpierte Welt der Erwachsenen, trommelt, schreit und stiftet Unfrieden. Aus der Frosch- und Außenseiterperspektive beschreibt er den Aufstieg des Nationalsozialismus, durchschaut die Untreue seiner Mutter, trommelt einen Naziaufmarsch aus dem Takt, schließt sich glaszerschreiend Bebras Fronttheater an und verantwortet den Tod seiner beiden potentiellen Väter.
„Die Blechtrommel“ ist eine groteske Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte im Danzig der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In ausschweifenden Bildern und drastischer Sprache wird das Portrait einer Epoche gezeichnet, in der Deutschland fanatisch aus den Fugen geriet und die ganze Welt mit in den Abgrund riss.