Nahezu jeder große Denker und Literat hatte bei der Arbeit eine Pfeife im Mund. Man könnte die These wagen: Unsere gesamte moderne Zivilisation ist auf Pfeifenrauch begründet. Und das ist nicht verwunderlich. Schauen sie sich eine Pfeife mal genauer an. Das Rauchinstrument ist von seltener Schönheit. Meist aus der Bruyère-Wurzel ist eine gute Pfeife handgefertigt und individuell.
Jede Pfeife entwickelt im Laufe der Jahre eine ganz eigene Persönlichkeit. Doch Vorsicht, eine neu erworbene Pfeife möchte von Beginn an mit äußerster Vorsicht behandelt und geraucht werden. Nur langsam entwickelt sich im Inneren des Pfeifenkopfes, der Rauchkammer, eine feine Rußschicht, die das Holz vor zu starken Verbrennungen schützt. Zu schnelles Ziehen, ein typischer Einsteigerfehler, führt dazu, dass die Pfeife zu heiß wird und innerlich verbrennt.
Das hat mehrere Nachteile: Zum einen schmeckt der Tabak bitter, zum anderen kann man die Pfeife kaum noch in der hohlen Hand halten. Die zwischen Daumen und Mittelfinger gehaltene Pfeife wird aber nichts als Verachtung für Ihren Raucher übrig haben. Vor dem Rauchgenuss wird die Pfeife gestopft und mit viel Geduld angezündet. Beides eine Kunst für sich. Zuviel Tabak verstopft den Rauchkanal, zu wenig mindert den vollen Geschmack und ist eine Pfeife nicht sauber entzündet, so geht sie ständig aus.
Zündet man sie mehrfach wieder an, wird der Tabak scharf und bitter. Ein Routinier braucht nur ein Streichholz und genießt die feine Würze über eine gute Stunde. Womit wir beim Tabak wären. Über diese Delikatesse erzähle ich Ihnen im nächsten Kulturbrief. Meine Pfeife naht sich dem Ende und ich hatte gerade eine Idee, die wieder einmal die Welt verändern wird. Guten Genuss!