Dass Bayreuth eine Wagner-Stadt ist, merkt man nur wenige Monate im Jahr oder wenn man das Glück hat, sich in den Hofgarten zu verirren und das Haus Wahnfried zu sehen oder gar das Wagner-Museum oder -Archiv zu besuchen. Ansonsten ruht still der See. Bayreuth ist eine Markgrafenstadt; wie markgräflich, das merkte man vor einigen Wochen, als während der Residenztage nicht allein das neue Opernhausmuseum eröffnet, sondern auch eine Oper der Wilhelmine von Bayreuth in „ihrem“ Haus gespielt wurde. Mit dem L‘Huomo zeigte man musikalisch wie inszenatorisch eine Antiquität, deren Aufführung wie eine hinreißende Fortsetzung der Museumsführung wirkte. Des Glückes nicht genug: Am Tag danach konnte auch das sog. Rosenholzzimmer, das einst zum Italienischen Bau gehörte, der Öffentlichkeit vorgestellt werden, nachdem die Einzelteile des Kabinetts viele Jahre lang im Verborgenen schlummerten. Dass das Zimmer in Wahrheit aus Wacholderholz besteht, macht die Sache noch reizvoller, denn der schöne Schein vermag gelegentlich wahrer zu sein als die Wirklichkeit. Zur Wirklichkeit Bayreuths aber gehört es, dass die Pflege eben dieser Markgrafenkultur, die aus den Einzelteilen Architektur, Museum und Aufführung besteht, um recht erlebbar zu sein, zu den Kernaufgaben einer städtischen Kulturpolitik gehört. Dazu passt, als hätte man und v.a. frau es nicht anders planen können, die zeitnahe Wiedereröffnung des Historischen Museums der Stadt Bayreuth. So schuf sich Bayreuth in kurzem Abstand zwei neue oder fast neue Museen, die uns Wesentliches über die einstige Kultur verraten, die Wagner einst nach Bayreuth trieb. Museen? Wer sie für gestrige Institutionen hält, dürfte selbst von Gestern sein.
Dass Bayreuth eine Wagner-Stadt ist, merkt man nur wenige Monate im Jahr oder wenn man das Glück hat, sich in den Hofgarten zu verirren und das Haus Wahnfried zu sehen oder gar das Wagner-Museum oder -Archiv zu besuchen. Ansonsten ruht still der See. Bayreuth ist eine Markgrafenstadt; wie markgräflich, das merkte man vor einigen Wochen, als während der Residenztage nicht allein das neue Opernhausmuseum eröffnet, sondern auch eine Oper der Wilhelmine von Bayreuth in „ihrem“ Haus gespielt wurde. Mit dem L‘Huomo zeigte man musikalisch wie inszenatorisch eine Antiquität, deren Aufführung wie eine hinreißende Fortsetzung der Museumsführung wirkte. Des Glückes nicht genug: Am Tag danach konnte auch das sog. Rosenholzzimmer, das einst zum Italienischen Bau gehörte, der Öffentlichkeit vorgestellt werden, nachdem die Einzelteile des Kabinetts viele Jahre lang im Verborgenen schlummerten. Dass das Zimmer in Wahrheit aus Wacholderholz besteht, macht die Sache noch reizvoller, denn der schöne Schein vermag gelegentlich wahrer zu sein als die Wirklichkeit. Zur Wirklichkeit Bayreuths aber gehört es, dass die Pflege eben dieser Markgrafenkultur, die aus den Einzelteilen Architektur, Museum und Aufführung besteht, um recht erlebbar zu sein, zu den Kernaufgaben einer städtischen Kulturpolitik gehört. Dazu passt, als hätte man und v.a. frau es nicht anders planen können, die zeitnahe Wiedereröffnung des Historischen Museums der Stadt Bayreuth. So schuf sich Bayreuth in kurzem Abstand zwei neue oder fast neue Museen, die uns Wesentliches über die einstige Kultur verraten, die Wagner einst nach Bayreuth trieb. Museen? Wer sie für gestrige Institutionen hält, dürfte selbst von Gestern sein.